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Jugend debattiert News

KI und Jugend debattiert

Allgemeines

Erwachsene tasten sich langsam an die neue Technik heran, Jugendliche nutzen sie ganz selbstverständlich: Künstliche Intelligenz (KI) gehört zu ihrem Alltag, privat und in der Schule. Das wirkt sich auch auf das Programm von Jugend debattiert aus. Wie sollen Lehrkräfte und Trainer damit umgehen? Wir haben 3 Tipps zusammengestellt.

Die Zahlen sprechen für sich: 68 Prozent der 14- bis 20-Jährigen nutzen mehrmals pro Monat oder häufiger KI für die Schule oder beim Lernen. Das hat eine repräsentative Studie von infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung im Januar 2024 ergeben. Es liegt nahe, dass auch Teilnehmende von Jugend debattiert bei der anspruchsvollen Vorbereitung auf Debatten auf KI zurückgreifen. Hoch im Kurs stehen generative Chatbots wie Chat GPT. Von zehn befragten Teilnehmenden am Bundeswettbewerb 2024 gaben acht an, sich unter anderem auch damit vorbereitet zu haben. Die Frage ist also weniger, ob Jugendliche KI nutzen sollten oder nicht, sondern vielmehr wie KI sinnvoll in das Programm von Jugend debattiert integriert werden kann. 

1. Vermittlung von Grundkenntnissen

In einem ersten Schritt kann Wissen über Chatbots vermittelt werden. Die Möglichkeit, generative KI zu nutzen, sollte im Unterricht thematisiert werden. Schülerinnen und Schüler reflektieren gemeinsam mit den Lehrkräften den Nutzen von KI für das Debattieren. Auch medienpädagogische Aspekte sollten aufgegriffen werden, zum Beispiel dass keine personenbezogenen Daten für die Interaktion mit Chatbots verwendet werden sollten und die KI-Ergebnisse kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden müssen. Lehrkräfte können in der Folge erlauben, dass die Tools außerhalb des Unterrichts genutzt werden.

2. Vermittlung von Methodenwissen

In einem nächsten Schritt kann KI systematisch in den Unterricht einbezogen werden. Chatbots werden Teil der Aufgabenstellung. Dem sollte die Vermittlung von Methodenwissen vorausgehen, zum Beispiel von verschiedenen Techniken des Promptings. Wichtig zu beachten ist, dass Chatbots keine menschlichen Übungspartner für Debatten ersetzen können. Schülerinnen und Schüler sollten im Klassenverbund selbst sprachlich-analytische und performative Fähigkeiten entwickeln. KI kann ein sinnvolles Hilfsmittel zur inhaltlichen oder sprachlichen Erarbeitung sein, z. B. von Textbeispielen. Diese sollten aber immer kritisch reflektiert werden.

3. Regeln für die Nutzung von KI

Für die Verwendung von KI im Unterricht und im Programm von Jugend debattiert sollten Regeln gelten, die sowohl den Umgang mit KI-Tools als auch mit den generierten Erzeugnissen betreffen. Chatbots sollten nicht mit Daten befüllt werden, die Rückschlüsse auf Personen, die Schule oder den Ort ermöglichen. Wichtig ist der Hinweis, dass eingegebene Daten potenziell weiter für Trainingszwecke der KI genutzt werden könnten. Mit der Schulleitung sollte abgesprochen werden, welche Tools an der Schule erlaubt sind.

Grundsätzlich scheint es sinnvoller, Chatbots als Hilfsmittel für Unterrichtseinheiten und im Wettbewerb bei Jugend debattiert zu erlauben. Denn Texte, die mit KI generiert wurden, können typischerweise nicht von Plagiatssoftware erkannt werden. Es fehlen also die Mittel, die Genese der Texte oder Argumente zu überprüfen. Empfehlenswert ist es daher, Schülerinnen und Schüler die Nutzung der KI als Teil der Prüfungsleistung dokumentieren zu lassen.  

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