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Jugend debattiert News

Landesfinale Saarland 2015

Aus dem Wettbewerb

Zahlreiche debattierfreudige Jugendliche, Mitschüler, Lehrer und Eltern zog es am 26. März ins Funkhaus des Saarländischen Rundfunks, zum Landesfinale von Jugend debattiert im Saarland. Neben der Sonne stand dort Reiner Veeck, Landesbeauftragter Jugend debattiert, bereits in den Startlöchern und begrüßte die Angereisten mit motivierenden Worten.

Doch kaum angekommen klingelte es auch schon zu den ersten Qualifikationsdebatten. „Soll Deutschland sich um die Austragung der olympischen Sommerspiele 2024 bewerben?“ und „Sollen Jungen und Mädchen in bestimmten Fächern (wie Sport und Mathematik) getrennt unterrichtet werden?“ Debattiert wird immer zu viert, zwei Schüler auf der Pro-Seite, zwei auf der Contra-Seite. Damit es fair zugeht, starten die Schüler nach Altersgruppen getrennt, Klassen 8-10 sowie 10-13. Doch ganz schön schwer sind die Fragen auch schon in der ersten Gruppe. „Sollen die Kosten für Polizeieinsätze bei Spielen der 1. und 2. Fußball-Bundesliga von den Vereinen getragen werden?“  War das Thema der Quali-Rückrunde. Die Älteren stellten sich der Debatte um das Wahlalter ab 16 bei Kommunal- und Landtagswahlen. Wer in der Qualifikation vorne dabei ist, kommt schließlich ins Finale der nächsten Wettbewerbsstufe, das sich nach einer kurzen Pause direkt anschloss. Dabei sein ist bekanntlich alles, auch bei Jugend debattiert. Die Siegerehrung der Qualifikation glich der einer Casting-Show, Verständnis und Freude auch seitens der Verlierer. Ein Grund dafür war wohl das dreitägige Regionssiegerseminar, bei dem zuvor alle anwesenden gemeinsam für den Landeswettbewerb fit gemacht wurden. So traten die meisten schließlich als Freunde gegeneinander an.

Jetzt trennten sich die Wege der im Rundfunkhaus versammelten Gruppen. Während die Finalisten im Vorbereitungsraum ihrem großen Moment entgegenfieberten und die Jury andernorts gebrieft wurde, konnten mitgereiste Unterstützer, egal ob Schüler, Lehrer oder Eltern, die Studios des Saarländischen Rundfunks besichtigen. Aus diesen heiligen Hallen des SR brachte man dann auch gleich den Moderator des Landesfinales, Marek Nowacki mit, der dem ein oder anderen Teilnehmer zuvor noch mit seiner Morning-Show aus den Federn geholfen hatte. Und obwohl mit ihm ein Mann der vielen Worte das Zepter auf der Bühne hatte, ging es ohne viel Vorrede in die erste Debattenrunde. Hier wurde über die Zukunft von Energy-Drinks gestritten. Ist ein Verbot sinnvoll, verhältnismäßig, zielführend?

Am Ende war jedem Zuschauer klar, dass in den Muntermachern nicht nur jede Menge Zucker und Koffein, sondern auch viel Debattenmaterial und Zündstoff stecken. Wohl kaum einer beneidete die Jury unter Vorsitz von Georg Lorenz in diesem Moment um die schwierige Beurteilung der starken Debattanten. Nach nur 10 Minuten Beratungszeit, einer Podiumsdiskussion auf der Bühne und Kopfzerbrechen im Beratungsraum der Jury, stand das Ergebnis für die Sekundarstufe I fest: Niklas Wolf und Isabell Zajonz werden das kleinste Flächenland im großen Berlin vertreten.

Doch kaum war diese erste Entscheidung gefallen, ging es in eine zweite Runde. Nun durften die Älteren Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft beweisen zu der Frage „Soll in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung wiedereingeführt werden?“ Die Debatte zeigte, wie schwer der Mittelweg zwischen Freiheit und Sicherheit zu finden ist. Am Ende strahlten Jean-Marie Alexander und Christopher Schneider bei der Siegerehrung über ihre ersten und zweiten Plätze und dürfen sich nun auch auf das Landessiegerseminar auf Burg Rothenfels und den Bundeswettbewerb in Berlin freuen. 

 

Autorin:
Katrin Schambil, Bundesfinalistin 2014 und Jurorin im Saarland
                    

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